Früher, vor dem Jahr 2000, lief bei Ford unter dem Namen Puma ein Sportcoupé. Heute bekommt man einen SUV, welcher optisch auf jeden Fall noch an seinen Namensvetter erinnert. Mit etwas mehr Bodenfreiheit und einer erhöhten Sitzposition fährt man nun ein wenig entspannter und mit dem SUV-Trend.  Details zu dem Auto könnt ihr in diesem Artikel lesen

Wir haben den Ford Puma in der Titanium Ausstattung und dem 1,5L EcoBlue(Dieselmotor) getestet.

 

, Ford Puma 1,5 EcoBlue | 2021, Travelguide.at

Motor & Getriebe:

Der 1,5 Liter EcoBlue Motor mit 120 PS und 285 Newtonmeter Drehmoment bringt die ungefähr 1300kg Leergewicht des Pumas gut vorwärts. Von 0 auf 100 km/h vergehen 10 Sekunden. Liest sich jetzt am Papier nicht besonders flott, doch muss an dieser Stelle gesagt sein, dass sich die Beschleunigung potenter anfühlt. Dies liegt einerseits an dem sehr kultivierten Motor liegt, bei dem wirklich das ganze Drehzahlband genutzt werden kann. Schon ab 1.200 RPM liefert er genug Leistung, um mit dem Verkehr Mitzugleiten. Einen Drehzahlkeller gibt es hier eigentlich nicht mehr. Das Schöne ist, dass diese Leistung mit zu nehmender Drehzahl kontinuierlich steigt bis knapp unter 5.000 RPM. Dies Führt zu einer sehr berechenbaren und stetigen Beschleunigung. Nicht unbedingt so aufregend wie ein Motor der bei 2.000 Umdrehungen auf einmal Bums macht und nach vorne springt, aber für den Alltag eindeutig von Vorteil und auch sehr angenehm zu fahren.
Ford verzichtet hier auf ein, aktuell, sehr populäres Mild-Hybrid-System. Da sich die Vorteile dieser meiner Meinung nach in Grenzen halten und die Abgasnorm auch ohne diesem Feature eingehalten wird, ist dies kein Nachteil.
Die manuelle Sechsgangschaltung überzeugt durch kurze und eindeutige Schaltwege. Auffällig ist, dass die Gänge eher lang übersetzt sind. Dies führt dazu, dass man sich einige Schaltvorgänge sparen kann.
Motorgeräusche sind wirklich nur sehr dezent wahrnehmbar, sogar, wenn Vollgas beschleunigt wird. 

Weitere verfügbare Motoren sind:
– 1.0 Ecoboost 95 PS mit manuellen Getriebe
– 1.0 Ecoboost 125 PS als Mildhybrid mit manuellen Getriebe
– 1.0 Ecoboost 155 PS als Mildhybrid mit manuellen Getriebe
– 1.0 Ecoboost 125 PS mit Doppelkupplungsgetriebe (Automatik)
– 1.5 Ecoblue 120 PS

Ecoboost = Benziner
Ecoblue = Diesel

  • Laufkultur des Motors 95% 95%
  • Gefühl beim Schalten 80% 80%

Fahrdynamik:

Passend zu äußeren Optik fährt sich das Auto für den höheren Schwerpunkt eher sportlich und fährt mit den 1.300kg wie ein kleiner Flitzer. Das Fahrwerk verträgt auch schneller Kurvenfahrten ohne, dass sich das Auto zu sehr nach außen lehnt. Dennoch ist auf jeden Fall Komfort geboten. Ein Manko, welches uns bei gröberen Bodenunebenheiten aufgefallen ist, dass ruckartige Stöße wie die Kanten von Kanaldeckeln relativ stark noch die Insassen treffen. Eine weitere Schwachstelle ist, dass das Auto durch Spurrillen leicht von der Bahn abkommt und man hin und wieder bei Bodenunebenheiten nachjustieren muss.
Womit Autos mit Vorderradantrieb und Frontmotor oft zu kämpfen haben, ist das Untersteuern. Doch Ford ist es hier echt gut gelungen dies fast komplett zu unterbinden. Die Traktionskontrolle greift angenehm ein und auch das Fahrwerk sowie die Gewichtsverteilung bringen die Hinterachse bei Kurvenfahrten mit ins Spiel. Man kann erahnen, welche Gene aus dem alten Puma aus dem letzten Jahrtausend eingeflossen sind.
Das Lenken geht im normalen Fahrmodus fast komplett ohne Kraftaufwand und man bekommt relativ wenig Feedback von der Straße über das Lenkrad. Dies bessert sich ein wenig, wenn der Fahrmodus Sport aktiviert wird.

  • Stoßdämpfung 70% 70%
  • Verhalten im Grenzbereich: Unter-/Übersteuern 85% 85%
  • Sportlich 65% 65%
  • Lenkgefühl 75% 75%
  • Übersicht nach Außen 70% 70%

Innenraum & Kofferraum:

Im Inneren des Fahrzeuges finden wir abziehbare Stoffsitze, einen 8″ Touchscreen und eine übersichtliche Mittelkonsole. Die Materialien sind, wie für die Preisklasse üblich, Kunststoffe in verschiedenen Formen und Farben. Die Haptik der Oberflächen und der Knöpfe und Schaltern ist gut. Um den Touchscreen herum ist Kunststoff in Holzoptik verbaut, welcher meiner Meinung nach zu billig wirkt und man beim ersten Blick erkennt: Das ist ein Holzimitat aus Kunststoff. Der Innenraum insgesamt, vorne und hinten, wirkt sehr aufgeräumt, fast schon steril. Es ist kein eindeutiges Design zu erkennen, wir hätten uns in der Titanium Ausstattungsvariante ein wenig mehr erwartet. 
Der Sitzkomfort ist hinten sowie vorne gut. In der hinteren Reihe wird es jedoch schnell für größeren Personen knapp. Die Bein- sowie Kopffreiheit ist durch die kompakte Größe und der abfallenden Höhe Richtung Heck stark begrenzt. Auch vorne leiden größere Personen an der eingeschränkten Sicht, durch die stark angewinkelte Frontscheibe. Bis zu einer Körpergröße von 1.85 m sollten dies jedoch nicht auffallend stören. 
Der Kofferraum fast ein Volumen von 456 und ist durch die umklappbare 1/3, 2/3 Sitzbank auf bis zu 1216 Liter erweiterbar. Der Ladeboden im Kofferraum ist Höhenverstellbar und hat darunter Platz für ein Reserverad. Die Bedienung des Displays erfolgt sehr intuitiv und direkt. Alle Funktionen sind mit nur 1-2 Knopfdrücken erreicht. Auch hier wurde bei der optischen Aufbereitung eindeutig mehr wert auf die Übersichtlichkeit als auf das Design gelegt. Generell lässt sich sagen, dass im Innenraum die Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit bei der Gestaltung des Autos eindeutig mehr von Priorität war als das optische Design.

  • Qualität und Design 60% 60%
  • Bedienbarkeit 90% 90%
  • Fond: Platz 70% 70%
  • Platz: Fahrer & Beifahrer 80% 80%

Ausstattung & Features: 

Die Vollausstattung merkt man weniger an der Optik, dafür umso mehr bei den Funktionen. Wie auch schon in der oberen Bildergalerie zu sehen ist, gibt es einige Features, die ich sonst so noch nicht in einem Auto dieser Preisklasse gesehen habe. Mir schießt da gleich der aktive Parkassistent ein. Einmal die Taste in der Mittelkonsole betätigt, Blinker gesetzt und schon sucht das Fahrzeug nach einem freien Parkplatz. Sobald einer gefunden ist, wird dies durch einen Ton gemeldet und man muss nur noch Gas geben. Das Lenken passiert vollständig automatisch. Es ist trotzdem wichtig zu kontrollieren, wo sich das Auto eigentlich einparken will. Bei einigen Versuchen haben wir festgestellt, dass das Auto Einfahrten, manche Randsteine und andere Besonderheiten nicht gut erkennt.
Ein weiteres, besonderes Feature, bei dem man sich komplett entspannend kann, ist die Massagefunktion für Fahrer und Beifahrer. Es gibt 2 Option dabei zu wählen. Aufwärts rollen und abwärts rollen in 3 Intensitäten. Äußerst entspannend und ein echtes Highlight mit dem man bei einem Auto in dieser Preisklasse einfach nicht rechnet. Ein weiterer Vorteil der durch die ganze Elektronik im Sessel kommt, ist die individuell einstellbare Lendenwirbelstütze. 
Außen optisch aufwertend gibt es 17 Zoll Aluminium Felgen und die ikonischen LED Scheinwerfer, die an den alten Puma erinnern.
Der Puma ist vollgepackt mit sinnvollen Helferlein. Noch mit an Board sind ein Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warner, Fernlichtassistent, Falschfahrere-Funktion, Müdigkeitswarner, Verkehrsschilder-Erkennung, ein Tempomat mit Abstandregler, bei dem sogar ohne Unterbrechung des Tempomaten geschaltet werden kann. Diese vielen Funktionen arbeiten alle reibungslos und sind ein echtes Highlight in diesem Auto. Da können viele andere Marken nicht mithalten.

  • Umfang an Optionen 90% 90%

Verbrauch:

Wir fuhren mit dem Auto quer durch Stadt, Land und über die Autobahn und hatten einen Verbrauch von 4,7 Litern auf 100 Kilometer. Für einen Diesel mit 120 PS ist das durchaus angemessen. Das Fahrzeug braucht zusätzlich noch um die Abgase zu reinigen Harnstoff. Ist der sogenannte AdBlue Tank voll, hat man mal für einige Tausende Kilometer Ruhe. Die AdBlue Infrastruktur wird aktuell auch immer besser, somit muss man sich darum eigentlich keine Sorgen machen. 

Kosten & Garantie:

Folgende Ausstattung hatte unser Testfahrzeug: Titanium-Ausstattung, Dachreling, sensorgesteuerter und elektronischer Heckklappe, Fahrassistenz-Paket, Winterpaket und mit der Farbe Metropolis-Weiß metallic. 
Mit all diesen Features kommt der Ford Puma auf einen Gesamtpreis von 31.640€.
Die Basisversion gibt es ab 18.000€. 
Neuwagen bekommen bei Ford 2 Jahre Neuwagengarantie, welche auf eine 5 Jahres Garantie mit 100.00 verlängert werden kann.

 

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Fazit:

Der Puma ist zurück! Mit mehr Bodenfreiheit und vielen technischen Features. Außen optisch sportlich mit vielen Designelementen erinnert er an den alten Puma oder auch ein wenig an einen Porsche. Der 1,5 Liter EcoBlue Motor ist sehr kultiviert und überzeugt in allen Drehzahlbereichen. Das Auto kann ein gemütlicher Cruise, aber auch ein kleiner Flitzer sein. Der Innenraum ist sehr übersichtlich. Uns fehlt es ein wenig an Designelementen, die dem Auto ein wenig mehr Charakter im Innenraum geben. Die Funktionalität ist intuitiv und funktioniert einwandfrei. Absolutes Highlight sind für uns die Massagesitze für Beifahrer und Fahrer. Insgesamt fällt der Puma für uns eher in die Kategorie Crossover. Aufgrund der sportlichen Linienführung Außen ist es im Innenraum ein wenig enger. Vor allem in der hinteren Reihe wird es für Erwachsene bald eng. Fazit: ein komfortables Auto für Junge und Junggebliebene.