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Für Lebensmittel gilt der Grundsatz „Cook it, peel it, boil it or leave ir!“, das bedeutet: „Koch es, schäl es, siede es oder lass es!“

Vor Reiseantritt

Ob aktive Sportreise, entspannter Wellnesstrip oder sonnige Auszeit am Strand – Essen und Trinken sorgen im Urlaub für Genuss und runden die Erholung erst so richtig ab. Doch in fernen Ländern und gerade bei hohen Temperaturen kann es zu unliebsamen Überraschungen kommen, die den wohlverdienten Urlaub überschatten. Mit der richtigen
Vorbereitung und dem Wissen um bestimmte Verhaltensregeln kann durchaus vorgebeugt werden.

Unerwünschte Urlaubsbekanntschaft: Reisedurchfall

Häufige gesundheitliche Probleme auf Reisen betreffen in warmen Gebieten den Magen-Darm-Trakt. Der geänderte Tagesrhythmus, ungewohnte Speisen sowie andere Hygienestandards stellen den Körper auf eine Belastungsprobe. Viele Menschen reagieren mit einer verstimmten Verdauung, Verstopfung stellt sich ein, oder es kommt gar zu Durchfall.
Auslöser derartiger Durchfallerkrankungen („Reisedurchfall“) sind Bakterien wie Escherichia coli, Campylobacter oder Salmonellen. Aber auch Viren wie das Norovirus oder Parasiten (z.B. Giardia) können zu leichten bis schweren Infektionen im Magen-Darm-Trakt führen. Häufig erfolgt die Ansteckung über verdorbene oder verunreinigte Speisen und Getränke.

Meist klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen ab. Bei starken Durchfällen mit Erbrechen, Fieber oder blutigem Stuhl sollte unbedingt eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden.

So vermeiden Sie Reisedurchfall und andere Infektionen

• Effektive Hygienemaßnahme – Hände waschen: Viele Erreger werden durch Schmierinfektionen übertragen.
• Waschen Sie daher häufig Ihre Hände! Insbesondere nach dem Toiletten gang und vor dem Essen, am besten immer mit Seife
• Verwenden Sie zusätzlich ein Händedesinfektionsmittel (mit mindestens 60 Prozent Alkoholgehalt), vor allem wenn kein sauberes Wasser und Seife zur Verfügung stehen
• Berühren Sie so wenig wie möglich Ihre Augen, Mund und Nase bzw. vergewissern Sie sich zuvor, dass Ihre Hände sauber sind.
• Reinigen Sie alle Oberflächen und Instrumente zur Lebensmittelzuberei tung

Was tun bei Reisedurchfall

Hat Sie der Durchfall erwischt, ist es besonders wichtig, die verloren gegangene Flüssigkeit und die Mineralien wie z.B. Natrium, Chlorid, Kalium und Magnesium auszugleichen. In Ihrer Reiseapotheke sollten Sie daher unbedingt ein Präparat zum Ausgleich dieser Elektrolytverluste haben. Abhilfe kann auch eine selbst zubereitete Trinklösung schaffen.
Arzneien, die den Durchfall stoppen sollen (z.B. Loperamid), nicht vorschnell einnehmen! Sie können die Ausscheidung der Krankheitserreger unnötig verzögern.

Trinklösung bei Durchfall

, Richtig Essen & Trinken auf Reisen, Travelguide.atSteht kein spezielles Elektrolytpräparat zur Verfügung, kann eine geeignete Salz- und Zuckerlösung zum Trinken auch selbst hergestellt werden. Davon sollten innerhalb von 24 Stunden ca. 40 ml/kg Körpergewicht getrunken werden, das entspricht bei 70 Kilogramm Körpergewicht 2,8 Liter.
Zum Herstellen der Trinklösung benötigen Sie:
• Liter Mineralwasser
• Liter Orangensaft
• 8 gestrichene TL Zucker
• TL Salz
Entgegen häufigen Empfehlungen sind Colagetränke und Salzstangen zum Ausgleich des Wasser- und Salzverlustes bei Durchfall eher ungeeignet.

Essen bzw. trinken Sie:

• Mineralwasser bzw. Wasser aus original versiegelten Flaschen, die Sie selbst geöffnet haben (auch zum Zähneputzen verwenden!),
• frisch zubereitete, vollständig durchgegarte, gebratene bzw. gekochte Speisen,
• Speisen, die heiß serviert werden,
• Obst und Gemüse, das Sie kurz vor dem Verzehr selbst mit sauberem (abgekochtem bzw. desinfiziertem!) Wasser gewaschen und geschält haben, ausschließlich Milchprodukte, die pasteurisiert sind,
• Eier nur dann, wenn sie hartgekocht sind,
• verpackte Lebensmittel wie z.B. eingeschweißtes Brot, Cracker, Konservendosen nur dann, wenn Sie sie unmittelbar vor dem Verzehr selbst geöffnet haben.

Vermeiden Sie:

• Brunnenwasser und Leitungswasser sowie daraus hergestellte Eiswürfel,
• Salat; Blattsalate sollten wegen der eventuell hohen Keimbelastung durch Kopfdüngung mit Fäkalien bzw. dem Verbleib von Restwasser gemieden werden,
• ungewaschene und ungeschälte Früchte,
• Speisen, die lauwarm serviert werden bzw. lauwarm gehalten werden (z.B. bei einem Buffet),
• fertig gekochte Speisen von Straßenverkäufern,
• jegliche Fleisch- und Fischprodukte, die roh bzw. nicht vollständig durch gebraten serviert werden (z.B. Beef Tartar, Sushi etc.) sowie rohe und weich gekochte Eier,
• Speisen oder Desserts, bei deren Zubereitung rohe Inhaltsstoffe verwendet werden (z.B. Mayonnaise, Tiramisu),
• Speiseeis,
• unpasteurisierte Milchprodukte,
• exotisches Fleisch (z.B. Affenfleisch, Fledermausfleisch etc.).